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Jesuitentee (Chenopodium ambrosioides L.)
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die Zubereitung:

Synonyme:

pharm : Herba Chenopodii ambrosioidis

Deutsch : Mexicanischer Traubentee, Mexicanisches Teekraut, Karthäusertee, Wohlriechender Gänsefuss

Englisch : Wormseed, Epazote, Mexican tea, West Indian goosefoot, Jerusalem parsley, Hedge mustard, Sweet pigweed

Finnisch : Saitruunasavikka

Kannada : Kadavoma

Norwegisch : Sitronmelde

Polnisch : Komosa pizmowa

Portugiesisch : Mastruz

Schwedisch : Citronmalla

Spanisch : Yerba de Santa Maria, Epazote

Verwendeter Pflanzenteil: Blätter.

Pflanzenfamilie: Chenopodiaceae (Gänsefussgewächse).

Geruch und Geschmack:

Jesuitentee riecht sehr stark aromatisch, ähnlich wie Bohnenkraut und dabei auch etwas zitronenartig; der Geschmack ist ähnlich, brennend-aromatisch und ein bisschen aufdringlich.

Inhaltsstoffe:

Ätherisches oel (0.8%) mit Ascaridol (bis zu 70%), Limonen und p- Cymen, daneben weitere Monoterpene und Monoterpenderivate: alpha- Pinen, Thymol, Myrcen, p-Cymen, Terpinen, Myrcen, Campher, trans- Isocarveol. Ascaridol ist kein üblicher Bestandteil der ätherischen öle von Gewürzen; es kommt aber auch in den südamerikanischen Boldoblättern vor.

Herkunft:

Die Pflanze stammt aus Zentral- und Südmexico, wächst heute aber auch verwildert in ganz Europa und den Usa.

Etymologie:

Der deutsche Gattungsname Gänsefuss ist eine Übersetzung des wissenschaftlichen Gattungsnames Chenopodium (griechisch cheen "Gans" und pous "Fuss") und bezieht sich auf die wie ein Vogelfuss gespaltenen Blätter vieler Arten. Der mexicanische Ursprung der Pflanze und ihre Vermittlung durch missionarisch tätige Orden spiegelt sich in einigen Volksnamen wider. Der Artname ambrosioides "ambrosia-artig" ist wohl durch den starken Geruch motiviert.

Ambrosia ist der griechische Name für eine Speise, die als den Göttern vorbehalten angesehen wurde: a- (Verneinung, urverwandt mit deutsch un-) und brotos "sterblich" (ursprünglich mrotos, vergleiche deutsch Mord). Die griechische ambrosia ist sowohl konzeptuell als auch etymologisch mit der altindischen amritaa verwandt. Das englische wormseed erinnert daran, dass die Samen einer Unterart dieser Pflanze (var. Anthelmitica) in den Südstaaten der Usa als Wurmmittel traditionelle Verwendung finden. Die Bezeichnung epazote ist für die in der Küche verwendete Unterart (var. Ambrosioides) reserviert und stammt aus dem Nahuatl, der vorkolumbianischen Sprache der Azteken. Der Name spielt auf den intensiven Geruch der Pflanze an, der offenbar nicht allen angenehm erscheint (epatl "Stinktier" und tzotl "Schweiss"). Einen anderen Eindruck vom Geruch dieser Pflanze bezeugen die skandinavischen Namen: Finnisch saitruunasavikka, schwedisch citronmalla und norwegisch sitronmelde enthalten in ihrem ersten Teil ein Element mit der Bedeutung "Zitrone" (siehe auch Eberraute über ein ganz ähnliches Phänomen). Der zweite Bestandteil des Namens ist im Fall des Finnischen der Gattungsname "Gänsefuss", im Fall des Norwegischen und Schwedischen dagegen der Name des nahe verwandten Gattung Atriplex, auf deutsch ebenfalls "Melde"; dieses Wort ist mit "Mehl" oder "Mühle" verwandt und bezieht sich auf das matte, bestäubte Aussehen vieler Meldenarten.

Der starke Geschmack des Jesuitentees ist für die die Küche der Mayas in Mexico und Guatemala typisch. Die Halbinsel Yucatan ist das Zentrum der Verwendung dieses Gewürzes in Mexico. Man kann den Jesuitentee für Suppen, Salate und Fleischgerichte verwenden, aber seine wichtigste Anwendung sind Hülsenfrüchte, besonders die mexicanischen frijoles refritos (auf Englisch refried black beans, gekochte und anschliessend gebratene Schwarzbohnen). Dazu kocht man die Bohnen mit frischem Jesuitentee und anderen Gewürzen (Knoblauch, Zwiebel, Kreuzkümmel und getrockneten mexicanischen Chilies bzw. Paprika) und brät sie anschliessend in heissem Schweineschmalz, bis sie eine breiige Konsistenz annehmen. Dieses Gericht gewinnt im Gefolge der Tex-Mex-Küche auch in Europa immer mehr an Bekanntheit. Getrockneer Jesuitentee gilt es als ein ziemlich unzureichender Ersatz. Da das frische Kraut ausserhalb des mittelamerikanischen Raumes und des Südens der Usa schwer zu bekommen ist, werden oft andere Gewürze als Ersatz vorgeschlagen: Selbst mexicanische Köche verwenden oft frische Blätter des Korianders oder auch des langen Korianders, wenn Jesuitentee nicht zur Verfügung steht. Meiner Meinung nach kommt allerdings eine Mischung aus Bohnenkraut, Oregano und Boldo dem Geschmack des Jesuitentees weit näher.


Anmerkungen zum Rezept:
keine