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Funny Food (Info)
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die Zutaten:
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 Von Christine Piontek
die Zubereitung:

Bei Karin Niedermeier wird das Essen zum Event. Die 26-jährige Kommunikationsdesignerin und erfolgreiche Kochbuchautorin aus München würde sich niemals als Superkoechin bezeichnen, und dennoch ist bei ihr jedes noch so kleine Gericht etwas ganz Besonderes. Einfach deshalb, weil es mit viel Phantasie und Spass zubereitet wird. Sie sprudelt eben vor Ideen, wie sich aus einfachen Rezepten kleine Kunstwerke schaffen lassen.

Lustig, aber gesund Servicezeit Kostprobe hat Karin Niedermeier beim Werkeln in der Küche über die Schulter geschaut. Mal wieder hatten sich Gäste angekündigt. Was unsere Designerkoechin nicht bereits in Kühlschrank oder Vorratskammer hatte, wurde noch schnell aus dem Supermarkt um die Ecke besorgt. Dabei standen vitaminreiche Kost, frisches Obst und Gemüse ganz oben auf der Einkaufsliste. Denn ihre einfachen Gerichte sehen nicht nur gut aus, sondern sind obendrein noch gesund.

Bunte "Eier-Türme" und lustige "Ei-Fuessler" Hart gekochte Eier lassen sich besonders gut verzieren. Karins Vorschlag: Die Eier der Breite nach halbieren oder dritteln und mit frischen Kräutern und verschiedenen anderen leckeren Zutaten zu kleinen Türmchen aufschichten. Ein Stück Gurke lässt sich zum Beispiel ganz einfach zwischen zwei Eierscheiben legen. Man kann aber auch kleine Käsescheiben, deren Ränder man zuvor in Paprika- oder Currypulver getaucht hat, verwenden. Zwiebelringe verschiedener Grösse und ebenfalls mit bunten Gewürzen "gepudert", machen sich gut ganz oben auf.

Karin richtet die Eierscheiben auch leicht überlappend hintereinander auf einem Teller an. Vorne drauf kommt eine halbe Tomate, mit der Schnittfläche nach unten, hinten hin etwas aufgefaecherte rote Paprika. Links und rechts werden Petersilienstängel unter die Eierscheiben gesteckt und auf die Tomate kommen noch zwei kleine Kapern. Das sind die Augen eines lustigen "Ei-Fuesslers". Als Fühler nimmt man Schnittlauch.

Wenn man ein Ei der Länge nach halbiert eine längs geschnittene Apfel- oder Birnenscheibe dazwischen steckt - das Ganze wird einfach vom Eierbecher zusammengehalten - hat man wieder eine neue Variation. Je eine Eierhälfte kann man auch mit einer halben Tomate und etwas frischem Basilikum kombinieren.

Pikanter Partysnack: Kümmelkätzchen Herzhafte Knabbereien dürfen bei keiner Party fehlen, aber gesund sollen sie sein! Fettige Chips sind bei Karin Tabu, sie hat aber natürlich eine Alternative parat: Kümmelkätzchen. Sie bestehen aus einem einfachen Knetteig aus Mehl, Butter, Ei und etwas Muskatnuss. Ausserdem kommen geriebener alter Gouda und Quark hinzu.

Das Ganze wird gut verknetet und muss anschliessend in Folie gepackt mindestens eine Stunde kalt stehen. Aus dem ausgerollten Teig schneidet Karin mit einem scharfen Messer kleine Kätzchen aus. Die werden mit einer Mischung aus Eigelb und Sahne bestrichen und mit Kümmel, Mohn beziehungsweise Sesam bestreut. Mit den Körnchen kann man richtig schöne Fellmuster zaubern. Nach 20 bis 25 Minuten sind die Kätzchen im Ofen bei 220 °C fertig gebacken.

Kunstvolle Pizzakreationen Die Möglichkeiten, eine Pizza zu dekorieren, sind schier unendlich.

Der Teig besteht aus Mehl, Hefe, etwas Zucker, Salz und Olivenöl.

Der Vorteig mit Mehl, Zucker, Hefe und etwas lauwarmem Wasser muss an einem warmen Ort zugedeckt 15 Minuten gehen, bevor die anderen Zutaten untergeknetet werden können. Dann muss das Ganze noch einmal 30 Minuten mit einem Tuch bedeckt gehen.

Auf den ausgerollten Teig kommt eine selbst gemachte Tomatensauce. Dafür werden Zwiebeln und Knoblauch in etwas Olivenöl angebraten. Dazu kommen abgetropfte geschälte Tomaten (auch als Fertigprodukt), die im Topf zerdrückt werden. Das Ganze wird mit Kräutern und Gewürzen abgeschmeckt. Auf die Saucenschicht kommt noch geriebener Käse, am besten Mozzarella.

Bei der ersten Pizza unterteilt Karin das Blech in gleich grosse Stücke. Aus Oliven und klein geschnittenem Gemüse, wie zum Beispiel buntem Paprika, Peporoni, Spargel, Zucchini und Tomaten, werden nun verschiedene lustige Gesichter auf die Pizza gelegt.

Jedes Stück sieht anders aus.

Das zweite Blech wird zur Leinwand für einen Mondrian, eine Komposition aus farbigen Vierecken mit schwarzen Linien. Die Vierecke schneidet Karin aus bunter, knackiger Paprika heraus. Schon beim Einkauf hat sie darauf geachtet, dass die Paprika schön flach ist, damit die Rechtecke später gut aufliegen. Die verschiedenen Farben kombiniert Karin nach Gusto auf dem Blech. Nach dem Backen bei circa 170 °C für etwa 15 bis 20 Minuten kommen die dunklen Linien dazu. Sie bestehen aus Seetangblättern und werden mit der Schere zugeschnitten. Es ist wichtig, den Seetang erst nach dem Backen auf die heisse Pizza zu legen, weil er sonst schrumpelt.

Karins letztes Pizzagericht ist eine so genannte Pizza Pane. Die besteht im Grossen und Ganzen aus den gleichen Zutaten wie die Blechpizza, ist aber wesentlich dünner und wird mit geriebenem Parmesan verfeinert. Von einer Vorlage paust Karin die gewünschte Form auf Backpapier: Keith Harings berühmte tanzende Männchen. Mit den Schablonen ist es jetzt ganz einfach, die Figuren auf den Teig zu übertragen und auszuschneiden. Für die herzhafte Note sorgt eine grüne Sauce aus Olivenöl, Kräutern und Knoblauch. Rote Paprika bildet die kleinen Kreuzchen auf der Brust der Männchen.

Eine Pizza Pane braucht im Ofen nur etwa fünf bis zehn Minuten.

Kartoffelpuffer einmal anders Als Letztes dekoriert Karin ein Tellergericht mit kleinen Kartoffelpuffern. Jeweils drei von ihnen werden überlappend auf den Teller gelegt, jeweils eine kleine Tomatenspalte liegt dazwischen.

Das ist der Körper für - einen Kartoffelkaefer. Seine Beine bestehen aus Paprika. Zwei Kleckse Quark mit je einer Kaper bilden die Augen. Frische Petersilie wird zu Fühlern. Ein Salatblatt, Kräuterquark und Tomatenviertel sind Beilage und Dekoration zugleich.

So fing alles an ... Karin Niedermeier stammt aus einer "verrückten Designerfamilie".

Der Vater ist ein Bayer aus Passau, die Mutter kommt aus Südkorea.

Die kulturelle Mischung tat ihr Übriges für die Inspiration der Tochter.

Für ihre Freunde kochte Karin schon immer gern. Ihre Art, die Speisen anzurichten, war von Anfang an sehr ungewöhnlich. Zum Beispiel belegte sie Pizza mit "Kakerlaken" aus schwarzen Oliven, Kapern und Paprika. Zum Nachtisch gab es bunte Kekse in Form von Schmetterlingen. Kurz und gut: Jeder Treff in Karins Küche war kulinarisch ein voller Erfolg. Alle waren begeistert von Karins Einfallsreichtum und bewunderten ihre Ideen - offenbar war ein solch kreativer Umgang mit Lebensmitteln keineswegs alltäglich. Karin nahm an, dass rund um das Thema sicherlich bereits viele Kochbücher auf dem Markt seien. Aber sie stellte fest, dass es für solche einfachen, aber attraktiv wirkenden Gerichte noch keine professionelle Anleitung gab.

Von der Hobbyköchin zur Autorin Damit hatte sie eine Marktlücke entdeckt und obendrein das Thema für ihre Diplomarbeit im Studienfach Kommunikationsdesign an der Fachhochschule München. Eifrig bastelte sie an einer kleinen Kochbuchreihe mit dem Titel "Funny Foood", machte alles selbst, vom Essen über die Fotos bis hin zu Layout und Typografie. Erfahrung als Autorin hatte sie ja schon, denn schon während des Studiums hatte sie ein Fachbuch veröffentlicht, für das sie damals prompt einen Designpreis bekam.

Und auch das neue Projekt war ein voller Erfolg: Karin bestand ihr Diplom mit Auszeichnung und konnte einen Verlag für die Reihe interessieren. Bald darauf wurden die Bücher unter den Titeln Eggzentrik, Crazy Cats, Pizza Panik, Sweet Hearts und Funny Foood veröffentlicht. Im Fall des letzten Buches handelt es sich um einen Sammelband mit den Highlights aus den anderen Titeln und einem Bonuskapitel zum Thema "Feiern". Und anstatt sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, hat Karin im vergangenen Jahr noch ein weiteres Buch auf den Markt gebracht: Pizza Arte. In diesem Band geht es um Kunst, die man Essen kann. Unter anderem standen die Bilder grosser Meister Pate für leckere die Pizza Picasso oder die Pizza Mondrian. Für dieses

Kategorie "bestes deutsches Kochbuchdesign" ausgezeichnet.

3-8068-2908-X Preis: 19, 90 Euro * Karin Niedermeier Pizza Arte Kunst, die man essen kann Die leckersten Kunstwerke, die Sie je gegessen haben


Anmerkungen zum Rezept:
keine