> Gerne hätte ich das Rezept für Ribel. So viel ich
> weiss, wird das Gericht mit gekochten Kartoffeln
> hergestellt und zum Schluss gebraten. Ich glaube, man
> kann es auch in Gläser abfüllen und einige Tage
> konservieren. Es soll sich um eine Glarner oder Bündner
> Spezialität handeln.
Urs und Susi Froehling: Ribel kommt von Ribeli und ribeln, das bedeutet rösten, bis Krümel entstehen. Wir kennen Schweizer Spezialitäten, die bei der Zubereitung geribelt werden.
Doch nur eine bestimmte Spezialität heisst auch Ribel, jene, die im Rheintal und auch in der Linthebene (also in der Ostschweiz) aus Ribelmehl zubereitet wird. Die Bezeichnung Rheintaler Ribel ist übrigens eine geschützte Bezeichnung und im Gbu eingetragen.
Das Gericht Ribel wird oft auch Türggenribel genannt. Türggen ist in der Ostschweiz das Wort für Mais. Ribelmehl wird denn auch aus einer alten, speziellen Essmaissorte, also aus einem Getreide hergestellt.
Auch im Engadin kennt man ein Polentamaluns (romanisch: Migluns da pulenta). Dieses Gericht kommt auch im Glarnerland vor. Im benachbarten Österreich wird es als Griessschmarren gegessen. Ein anderes, aus Kartoffeln zubereitetes Gericht wird auch geribelt. Man nennt es Maluns.
Kartoffeln, Mais und Mehl waren die Grundnahrungsmittel im Bündnerland und in der Ostschweiz. Deshalb auch die verschiedenen Rezepte.
Ribel: 300 g Ribelmehl mit 100 g Weissmehl (oder Hartweizengries) vermischen. Drei dl gesalzenes, kochend heisses Wasser unterrühren, bis sich Ribel bilden. Eine Stunde ruhen lassen (eventuell wurde die Masse früher auch in ein Glas abgefüllt und über Nacht zum Aufquellen stehen gelassen).
Butter in einer Bratpfanne erwärmen und die Ribel darin rösten, bis sie bräunlich werden, wobei nach und nach mehr Butter beigemischt wird. Während zirka 20 Minuten weiterribeln, bis feine Krümelchen entstehen.
Dieses Rezept stammt aus dem Buch "Sangaller Chuchi". Darin ist zu lesen: "Ribel ist eine uralte Speise, die man vor allem im rhaetischen Alpenteil kennt. Der Ribel wird vorzugsweise gemeinsam aus der auf den Tisch gestellten Pfanne gegessen. Es ist Brauch, dass man den Löffel voll Ribel in den Milchkaffe taucht und dann in den Mund schiebt. Oft wird auch Sauerkaese dazu gegessen."
Maluns: 1, 2 kg am Vortag gekochte Kartoffeln wie für Rösti raffeln und salzen. Mit 400 g Mehl sehr gut vermischen. In einer Bratpfanne etwa 40 Minuten unter ständigem Stochern rösten, dabei nicht zu viel Butter auf einmal beigeben, sondern nach und nach, sonst wird der Maluns hart. Wenn das Ganze in kleine, flockige, weiche hellbraune Stückchen zerfällt, ist der Maluns fertig. Dieses Rezept stammt aus dem Buch "aechti Schwizer Chuchi". Darin steht dazu Folgendes: "Dieses Gericht erfordert viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit. Nie braten, nur rösten. Der Maluns wird zum Beispiel mit Apfelmus und Alpkäse serviert, und dazu passen Milchkaffee oder Veltliner."
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