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Vanille (Vanilla planifolia Andrews) [2/2]
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(Fortsetzung Vanille) Etymologie:

Spanisch vainilla (von dem aus die Formen in anderen Sprachen direkt oder indirekt entlehnt sind) ist ein Diminutiv von vaina "Scheide, Kapsel"; der Name ist also durch die Ähnlichkeit der Vanilleschote mit einer Schwertscheide bedingt. Dagegen bezieht sich der botanische Artname planifolia auf die auffällig flache Form der Blätter (lateinisch planus "flach" und folium "Blatt").

Vanille war den Eingeborenen Mexicos (den Azteken) bereits vor Ankunft der Spanier bekannt; sie verwendeten das Gewürz (auf Nahuatl tlilxochitl "schwarze Blume") für ihr berühmtes Getränk chocolatl aus Kakaobohnen, Honig, Wasser und nach einigen Quellen Annattosamen. Als sich Hern n Cortes am 14. November 1519 in der aztekischen Hauptstadt Tenochtitl n eine Audienz beim Aztekenherrscher Moctezuma erzwang, trank er als erster Europäer vanillegewürzte Trinkschokolade; kaum drei Jahr später war Tenochtitl n eine qualmende Ruinenstadt und das Aztekenreich auf ewige Zeit vernichtet.

Zusammen mit der Trinkschokolade gewann auch die die Vanille in Europa langsam Beliebtheit; heute verwenden westliche Köche sie für eine Vielzahl von Süssspeisen: Kuchen, Keksen, Getränken, süssen Saucen und vor allem natürlich Speiseeis. Synthetisches Vanillin (das man übrigens zumeist aus Holzabfaellen herstellt) ist zwar wesentlich billiger, andererseits fehlt ihm aber der feine und vielschichtige Geschmack der echten Vanille und deshalb kann es Vanille in Qualitätsprodukten nicht ersetzen.

Anders als bei den meisten anderen Gewürze ist der Verarbeitung der Vanille nach dem Pflücken ziemlich kompliziert, da die frischen Schoten so gut wie keinen Geschmack haben; das Vanillin ist nämlich glycosidisch gebunden und muss erst durch eine enzymatische Reaktion freigesetzt werden. Dazu werden die frischgeernteten Früchte einer Folge von Heisswasser- (Bourbon) oder Wasserdampfbehandlungen (Mexico) unterzogen. Diese aufwendige Verarbeitung und ausserhalb Mexicos auch die Notwendigkeit künstlicher Bestäubung machen Vanille zu einem der teuersten Gewürze.

Vanille wird nicht oft mit anderen Gewürzen kombiniert, allenfalls wären Safran oder Zimt einen Versuch wert. Wer Vanille der Abwechslung halber einmal durch ein anderes Gewürz ersetzen möchte, dem bieten sich mit Tonkabohnen oder Kewrawasser potentiell interessante Alternativen.

Alles Teure wird verfälscht oder nachgemacht - Vanille ist dabei keine Ausnahme. Synthetisches Vanillin ist ein offensichtlicher Kandidat, um minderwertige oder teilextrahierte Vanilleschoten "aufzuwerten"; es kann auch dem teuren Vanilleextrakt (den man durch Auslaugen der Schoten in Wasser-Alkohol-Mischungen gewinnt) zugesetzt sein. Andere Möglichkeiten zur gewinnbringenden Manipulation umfassen die Verwendung anderer Vanilla-Arten (z.B. V. pompona, die Guadaloupe- oder Antillen-Vanille aus den Westindischen Inseln sowie V. tahitiensis aus Tahiti), die allgemein als minderwertig gelten. Besonders in Mexico findet man oft Tonkabohnenextrakt als Verfälschung in Vanilleprodukten.


Anmerkungen zum Rezept:
keine