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Kaffeeanbauland Äthiopien (Info)
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die Zubereitung:

Äthiopien wird von Experten als die "Urheimat des Kaffee Arabica" bezeichnet. Um ganz genau zu sein, befindet sich der botanische Ursprung des Kaffees in den Wäldern des sued-westlichen aethiopischen Hochlandes.

In diesem Land werden insgesamt vier verschiedene Kaffee-Anbaumethoden praktiziert:

* Wildkaffee, der von wild wachsenden Bäumen inmitten von grossen Wäldern gesammelt wird.

* Semi-Forest-Kaffee: Bei dieser Art der Kaffeegewinnung wird der Wald gelichtet, und zwar so, dass die im Wald von Natur aus wachsenden Kaffeebäume zwar weiterhin beschattet sind, aber mehr Licht als zuvor erhalten.

* Gartenkaffee: Bei dieser weit verbreiteten Anbaumethode stehen die Kaffeebäume in Mischkultur mit anderen Nutzpflanzen.

* Plantagenkaffee: Es wird zwischen staatlichen und privat geführten Plantagen unterschieden. Alle Plantagen verfügen zum Schutz der Kaffeepflanzen über Schattenbäume.

Geschmacklich werden die wichtigsten aethiopischen Kaffees nach folgenden Charakteren eingeteilt: Sidamo: süss, Yirga Cheffe: blumig, würzig, Limu: weinig, Lekempti : fruchtig Harar: echter Mokka.

_Aethiopien - Urheimat des Kaffees_

In den 82 Sprachen, die in Äthiopien gesprochenen werden, heisst Kaffee bunna (Amharisch), bun (Tigrigna), buna (Oromifa), bona (Kefficho), kawa (Guragigna) usw. Ob es sich hierbei, wie manch einer behauptet, um Ableitungen aus den Namen der ehemaligen Region und früheren Kaiserreichs Kaffa und Buno handelt, sei dahingestellt. Als cafe, coffee, Kaffee etc. In der westlichen Welt, als qahwa oder gahwa in der arabischen, und unter ähnlichen Bezeichnungen in der restlichen Welt ist dieses aromatische Getränk jedenfalls heute fast überall auf unserem Erdball ein fester Bestandteil des täglichen Lebens geworden.

_Geschichte des Kaffee-Anbaus_

Um das Jahr 1500 war Kaffee im östlichen Harar und Dawaro ein wichtiges (Handels-) Gut. Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts weitete sich der Anbau aus, und bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er in vielen Teilen des Nord-Westens kultiviert (Bahir Dar, Zegue, Gondar, Agewminder, Korata, Wollo, Süd-Shoa). Zu dieser Zeit wurden bereits zwei Kaffee-"Typen" bis nach London, Marseilles, New York und Triest exportiert: Harrari-Kaffee (d. H. in Harar, im Osten des Landes produzierter Kaffee) und Abyssinia-Kaffee (d. H. wild wachsender und kultivierter Kaffee aus anderen Regionen). In der Regel wurde der Kaffee im Landesinnern von arabischen Händlern auf Eseln, Kamelen und Maultieren transportiert, der Export lag weitgehend in den Händen von Armeniern, Griechen, Deutschen, Italienern, Indern, Libanesen, Türken, Yemeniten und vielen anderen Ausländern.

Heutzutage wird in Äthiopien eine Fläche von schaetzungsweise 400.000 ha von (wild wachsenden und kultivierten) Kaffeebäumen bedeckt. Mit einer Jahresproduktionsmenge von ca. 200.000 t ist das Land siebtgrösster Kaffeeproduzent und neuntgrösster Exporteur.

Etwa 60% aller staatlichen Exporteinnahmen stammen aus dem Kaffeegeschäft.

_Die Anbaumethoden_

In Äthiopien werden insgesamt vier verschiedene Kaffee-Anbaumethoden praktiziert:

* Wildkaffee:

Wildkaffee wächst in Primärwäldern, die z.T. noch grosse Flächen bedecken, in einigen Gebieten aber nur noch als kleine, verstreute Flecken vorhanden sind. Grosse, zusammenhängende Flächen gibt es im Westen und Südwesten des Landes.

Der Wildkaffee kommt, vermengt mit "Semi-forest"-Kaffee (s.u.), hauptsächlich als die Sorte Jima oder Lekempti auf den Markt, und nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, als ausgewiesener "Wild-

"Wildkaffee" aus der ehemaligen Region Kaffa angeboten. Seitdem ist das Interesse an aethiopischem Wildkaffee auf allen Ebenen stark angewachsen, wobei deutlich darauf hingewiesen werden muss, dass es erstens nicht einfach ist, einen reinen, qualitativ hochwertigen Wildkaffee zu erzeugen, und dass zweitens vieles von dem, was als "Wildkaffee" zwischenzeitlich angeboten wird, eindeutig kein solcher ist!

Der wirtschaftlich (als Jima und Lekempti) genutzte Wildkaffee macht in Äthiopien je nach Quelle zwischen 5 - 10% der gesamten Kaffeeproduktion aus. Da dieser Kaffee von wild wachsenden Bäumen gesammelt wird, sollte man korrekter Weise von einer Sammel - und nicht von einer Anbau -Methode sprechen.

* Semi-Forest-Kaffee:

Bei dieser vor allem im Süden und Südwesten praktizierten Art der Kaffeegewinnung wird der Wald gelichtet, und zwar so, dass die im Wald von Natur aus wachsenden Kaffeebäume zwar weiterhin beschattet sind, aber mehr Licht als zuvor erhalten. Häufig wird im Laufe der Jahre das Unterholz sukzessive entfernt und der Wildkaffee durch neue Kaffeebäume ergänzt. Ob dabei der lokale Wildkaffee ausgesät wird, oder ob aus anderen Gebieten stammende Samen einfliessen, ist sehr häufig nicht nachzuvollziehen. Der Anteil des Semi-forest- Kaffees an der Gesamtproduktion liegt bei etwa 35%.

* Gartenkaffee:

Ebenfalls etwa 35% beträgt der Anteil des in Gärten gewonnenen Kaffees. Diese Anbaumethode ist weit verbreitet und gewinnt in den Gebieten mit starkem Holzeinschlag, d. H. besonders im Westen und Süd-Westen an Bedeutung. Die Kaffeebäume stehen hierbei in Mischkultur mit anderen Nutzpflanzen. Zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit werden die Gärten kontinuierlich organisch gedüngt.

* Plantagenkaffee:

Die teilweise staatlichen, teilweise privat geführten Plantagen im Westen und Südwesten des Landes unterliegen einem hohen Qualitätsmanagement. Nur auf den staatlichen Plantagen allerdings werden Herbizide und Pestizide eingesetzt. Die staatlichen Plantagen tragen etwa 5% zur Jahresproduktion bei, die privaten ca. 15%. Alle Plantagen verfügen zum Schutz der Kaffeepflanzen über Schattenbäume.

_Die Vielfalt und Charaktere der aethiopischen Anbaugebiete_

- Die aethiopischen Kaffees werden nach folgenden Charakteren eingeteilt:

Sidamo: süss

Yirga Cheffe: blumig, würzig Limu: weinig

Lekempti : fruchtig

Harar: echter Mokka

Eine Sonderstellung nimmt der Jimma (Jima, Djimmah) ein, der sich besonders auf Grund seiner Varietätenvielfalt nicht eindeutig charakterisieren lässt.

- Einteilung der Sorten nach Kaffee-Charakter, nicht nach Anbaugebiet:

Jeder für die Auktion bzw. Für den Export bestimmte Kaffee wird vom staatlichen Verkostungszentrum im Rahmen der Qualitätskontrollen seiner Charaktere (z.B. Sidamo: süss Yirga Cheffe: blumig, würzig) zugewiesen. Diese Einteilung wird unabhaengig von der Herkunft des Kaffees getroffen. Entscheidend für die Bezeichnung eines Kaffees ist also nicht das Anbaugebiet, sondern der Charakter des Kaffees! Die verwaltungspolitischen Grenzen sind also nicht identisch mit den Grenzen der Kaffee-Charaktere! So wird z.B. der Kaffee aus Wanago , einem Distrikt der Gedeo-Zone, in der der berühmte Yirga Cheffe (benannt nach dem Distrikt Yirga Cheffe) produziert wird, auf Grund seines je nach Lage unterschiedlichen Charakters entweder dem Yirga Cheffe oder dem Sidamo (benannt nach der ehemaligen Provinz Sidamo) zugeordnet.

Die Höhenangaben zu den einzelnen Anbaugebieten weisen je nach Quelle Differenzen bis zu 200 m auf. Die unten angegebenen Höhen sind deshalb als Richtwerte zu betrachten:

* Sidamo:

Benannt nach der ehemaligen Provinz "Sidamo" (nicht identisch mit der heutigen Zone "Sidama"!) wächst dieser sehr bekannte Gartenkaffee in Höhenlagen zwischen 1400 - 2200 m. Die Bohne ist klein bis mittelgross und sehr kompakt ("Bourbon"-Typ). Er verfügt über eine ausgeglichene Säure, einen guten Körper und einen mit "süss" umschriebenen Charakter. Er wird sowohl trocken als auch gewaschen aufbereitet. Das Anbaugebiet erstreckt sich auf ca. 60.000 ha, die Jahresproduktion liegt bei etwa 37.000 t (b0.000 Säcke je 60 kg).

* Yirga Cheffe:

Der Yirga Cheffe wächst als Gartenkaffee in Höhen zwischen 1500 und 2200 m. Kerngebiet des Anbaus ist die südlich von Sidama gelegene "Gedeo-Zone" , in der sich auch der Namen gebende Distrikt findet. Der Yirga Cheffe gilt als der aethiopische Spitzenkaffee.

Die Bohne ist von mittlerer Grösse und rund bis oval. Dieser Kaffee besitzt eine vorzügliche mittlere bis starke Säure, einen mittleren Körper, eine weiche und ausgeglichene Tasse sowie einen blumig, würzigen Charakter. Die auf einer Anbaufläche von 42.000 ha erzeugte durchschnittliche Jahresproduktion beträgt je nach Angabe 20.000 - 28.000 t (= max. 470.000 Säcke je 60 kg). Zu beachten ist, dass nur etwa 1/3 der Gesamtproduktion gewaschen und als Yirga Cheffe verkauft wird; die restlichen 2/3 sind sonnengetrocknet und kommen als Sidamo Grad 4 auf den Markt.

* Limu:

Der Limu ist benannt nach dem gleichnamigen Distrikt in der ehemaligen Region Kaffa. Der als Limu bezeichnete Kaffee ist mit seiner guten Säure, seinem mittleren Körper und seinem als "weinig" beschriebenen Charakter vor allem bei europäischen und amerikanischen Roestern beliebt. Diese mittelgrosse, grün-bläuliche bis blaue und rundliche, manchmal aber auch ovale bis längliche und in spitzen Enden auslaufende Bohne wird gerne als Spezialitätenkaffee angeboten. Gewaschen ist er als Limu im Handel, sonnengetrocknet im Allgemeinen als Jima . Die Anbau- bzw.

ca. 49.000 ha werden jährlich etwa 29.000 t Kaffee geerntet.

* Lekempti (Nekempti)/Ghimbi:

Unter dem Namen dieses Kaffees werden alle der im Westen liegenden ehemaligen Provinz Welega (Wollega) erzeugten Kaffees eingeordnet.

Er wächst in einer Höhe zwischen 1500-2100 m.

Die Bohne ist mittelgross bis gross, meist recht lang mit spitzen Enden und grün bis grau-grün. Sie hat eine gute Säure, einen mittleren bis guten Körper und ist leicht fruchtig. Die Fruchtigkeit entsteht u. A. durch eine bewusst angestrebte leichte Überreife der Kirsche, was nur in Welega praktiziert wird. Der Welega/Lekempti wird bevorzugt für Mischungen verwendet, er eignet sich aber je nach Wachstumsbedingungen und Sorgfalt bei der Aufbereitung auch sehr gut als Einzelsorte. Besonders beliebt ist dieser Kaffee in Japan, aber auch den Usa und in einigen Ländern des Vorderen Orients. Er wird vorwiegend trocken aufbereitet. Die durchschnittliche Erntemenge beträgt 34.000 t (W0.000 Säcke je 60 kg), die Anbau- bzw. Sammelfläche wird auf 56.000 ha geschätzt.

*Harar:

Das zentrale Anbaugebiet dieses weltweit, besonders aber in den arabischen Ländern begehrten sonnengetrockneten Kaffees ist das im Osten Äthiopiens gelegene Chercher Hochland. Die Bohne ist mittelgross und von grünlich-gelber Farbe, der sog. "Longberry" jedoch mittelgross bis gross und an den Enden spitz auslaufend. Berühmt ist der Harar-Longberry für seine mittlere Säure, seinen vollen Körper und die runder Tasse mit dem typischen Mocca-Aroma.

Er gilt als der echte Mocca. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung entfaltet sich sein gesamter Charakter am Besten bei einer sehr leichten, hellen Roestung. Die Jahresernte liegt gegenwärtig bei etwa 26.000 t (= 430.000 Säcke je 60 kg); das Einzugsgebiet erstreckt sich auf ca. 52.000 ha.

* Jimma, (Jima, Djimmah):

Der Jimma nimmt den grössten Anteil am Exportkaffee ein. Der Charakter des Jimma lässt sich am besten als "unspezifisch" bezeichnen, da eine Vielzahl an Varietäten in den Jimma einfliesst. Der Jimma ist sonnengetrocknet und bedeutende Anteile werden in Wäldern gesammelt. Er hat eine leichte bis mittlere Säure, einen kräftigen Körper und ein ganz eigenes, leicht nussiges Aroma. Er ist von akzeptabler Qualität, dient aber in aller Regel zum Untermischen. Dem Jimma zugeordnet werden sonnengetrocknete Kaffees aus (den ehemaligen Provinzen) Kaffa, Illubabor, teilweise aus Gamo Gofa sowie die sonnengetrockneten Limu -Kaffees. Die Anbauhöhe liegt bei ca.1.400 - 1.800 m. Auf einer Gesamtfläche von ca.

127.000 ha wird eine durchschnittliche Jahresmenge von 70.000 t (=1.170.000 Säcke je 60 kg) geerntet.

* Sonstige:

Kaffees aus Anbau- oder Sammelgebieten wie Wollega, Illubabor, Kaffa, Gambela oder Gamo Gofa weisen keinen eigenen Charakter auf.

Sie werden am Verkostungszentrum entsprechend ihren Merkmalen einem der oben genannten Charaktere zugewiesen. Grob kann man sagen, dass der grösste Teil der überwiegend sonnengetrockneten Kaffees aus Illubabor, Kaffa und Gambele als Jimma, auf den Markt kommen, die Kaffees aus Wollega als Lekempti und solche aus Gamu Gofa teils als Jimma und teils als Sidamo.

Die immer wieder auftauchenden Bezeichnungen Tepi und Bebeka sind reine Herkunftsbezeichnungen. In Tepi und Bebeka, beide in Kaffa gelegen, finden sich die beiden grossen Staatsfarmen, deren Kaffees separat vermarktet werden.

Experte im Studio: Hans-Jürgen Langenbahn, Äthiopischer Kaffee-Importeur

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Swr Zuschauerpost Telefon: 07221-929-4636 mail: tv@swr. De

hiopien. Rtf


Anmerkungen zum Rezept:
keine