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Jaromakohl: vitaminreich und bekömmlich (Info)
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die Zutaten:
Info
 Von Anja Friehoff
die Zubereitung:

Weisskohl gilt gemeinhin zwar als schmackhaft, aber auch als schwer verdaulich. Vor kurzem hat ein pfiffiger Landwirt in Erkelenz eine alte Weisskohlsorte wiederentdeckt und veredelt. Der neue, so genannte "Jaromakohl" ist vitaminreich, mild, leicht süsslich im Geschmack und dazu noch sehr bekömmlich. Er kocht ohne den typischen Kohlgeruch, ist magenfreundlich und bläht kaum. Die Kundschaft ist begeistert, der Gemüsebauer auch, denn die Nachfrage ist gewaltig.

_Spezialitaet aus Erkelenz_ In der Köln-Aachener Bucht, einer Region mit besonders wertvollem Loessboden, experimentiert Landwirt Robert Jansen seit fast einem Jahrzehnt mit Kohlsamen, die er aus aller Welt mitgebracht hat.

Schon sein Vater und Grossvater waren Landwirte mit Schwerpunkt Kohlanbau. Auf Jansens Feldern wächst eine besondere Kohlsorte, die er ausserhalb von Deutschland auch noch in Andalusien kultiviert. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis ihm der Anbau des "Jaromakohls" gelungen ist, einer Weisskohlsorte, "im Urtyp", wie er es nennt, deren Zuchtgeheimnis er nicht verrät.

Der vitaminreiche "Jaromakohl" unterscheidet sich schon allein in Form und Grösse vom typischen Weisskohl: Er ähnelt eher einer Ellipse und ist mit einem Durchschnittsgewicht von nur 800 Gramm ein "moderner" Kohl, auch für den Singlehaushalt geeignet. Was den "Jaromakohl" noch auszeichnet: Er hat nur eine kurze Garzeit, ist knackig und zart auch im rohen Zustand, und nach dem Verzehr entstehen keine unschönen Blähungen. Sein Geschmack ist wenig kohltypisch, eher nussig. Jansen war es vor allem wichtig, ein Gemüse anzubieten, das auch kritischen Zeitgenossen schmeckt, die bislang keine Kohlfans waren.

_Schon ab Juni Saison_ Pro Saison werden 1, 5 Millionen Kohlsamen mit der Hand gepflanzt.

Die Erntesaison dauert von Anfang Juni bis Anfang November. Da Kohl nur alle drei bis vier Jahre auf einem Feld angebaut werden soll, pachtet Jansen jedes Jahr etwa 70 bis 80 Hektar Land zu seinem Familienbesitz hinzu: "Wie#s bei meinem Vater war, das war schon überschaubarer. Heute machen wir eine ganz andere Grössenordnung, etwa 80 Hektar pro Jahr, daran hängen viele Mitarbeiter, auch Festangestellte. Und ich würde mal sagen, wir haben ein grösseres Risiko." Zu Jansens wichtigsten Kunden zählen heute viele türkische Grosshändler und Restaurants. Die Kontakte sind rau, aber herzlich.

Die Geschäftsbeziehungen haben lange Tradition und sind aus wirtschaftlicher Not entstanden: "Als Ende der 80er Jahre die Gemüsebranche am Ende war, sind wir mit dem Pferdewagen von Erkelenz nach Köln gefahren und haben den Kohl in Köln-Mülheim vom Wagen herab vor allem an türkische Familien verkauft", beschreibt Robert Jansen die Situation. Denn bereits sein Vater wusste vor 20 Jahren, dass Kohlgemüse in der türkischen Küche eine grosse Bedeutung hat.

_Modernes Vermarktungskonzept_ Der findige Landwirt hat sich rechtzeitig Gedanken über eine komplette Vermarktungskette gemacht und es geschafft, als unabhaengiger Unternehmer auch ohne grossen Konzern im Hintergrund bei deutschen Supermärkten gelistet zu sein. Für die Umstrukturierung seines Betriebes waren viele Investitionen nötig. Insgesamt hat die Modernisierung etwa zehn Jahre gedauert.

Marketingaktionen und Verkostungen sollen dem Verbraucher nun den "Jaromakohl" nahe bringen. Das Konzept ist erfolgreich, zumal der neue Kohl dem Trend zum leicht bekömmlichen Essen entspricht, gut schmeckt und sogar mit einer Gebrauchsanweisung geliefert wird: "Wir liefern mit dem Kohl auch ein Rezeptheft, damit der Kunde gezeigt bekommt: Wie bereite ich den Kohl zu, was kann ich überhaupt mit so einem Ding machen?".

Jansen selber sieht sich als "selfmade man" und ist stolz darauf: "Für mich zeigt der Kohl vor allem, dass es möglich ist, in einer Zeit, in der sich sehr viel Resignation breit gemacht hat, ein Produkt erfolgreich zu machen und sich nicht aufhalten zu lassen - und wenn ich das mit dem Kohl kann, können das andere Unternehmer mit anderen guten Produkten auch." _Drehort_ * Restaurant "Kervansaray" Keupstr. 25 51063 Köln Tel. (02 21) 61 62 21 Internet: http://www.kervansaray.de E-Mail: info@kervansaray.de _Weiterfuehrende Informationen_ * Jaro-Fruit Growing Cooperation GmbH Robert Jansen Stettener Berg 21 41812 Erkelenz Tel. (0 24 35) 33 45 Fax (0 24 35) 27 90 Internet:

Jaromakohl-Rohkostsalat Türkische Kohlrollen Pikanter Türkischer Eintopf mit Kohl


Anmerkungen zum Rezept:
keine