Der gedampfelte Germteig wird dazu etwas fester gehalten. Aus 1/3 der lauwarmen Milchmenge, Germ, ein wenig Mehl und einer Prise Zucker das Dampfl ansetzen. Die restlichen 2/3 der Milch mit Butter, Salz, Vanille, Zucker auf etwa 30 °C erwärmen, zum Mehl und Dampf geben, geriebene Zitronenschale und Eidotter dazugeben. Zum Aufgehen den Teig an einen warmen Ort stellen, einmal zusammenstossen. Der Germteig wird ausgerollt, dann mit der Fülle belegt.
Fülle: Mischung aus Butter, Zucker, gestossenem Zimt und ausgelesenen, gewaschenen Rosinen. (Volkstuemlich ist auch die Fülle aus Bockshörndl oder gesottenen, kleingehackten Dörrzwetschken oder Kletzen.) Der gefüllte Teigfleck wird strudelartig gerollt, mit Butter bestrichen, schneckenartig eingedreht und in eine gut gefettete, irdene Rein oder in ein Schwarztongeschirr gelegt.. Vor dem Backen lässt man ihn noch etwas gehen. Den Namen 'Reinling' hat er von der Rein; als 'Kärntner' wird der Reinling eher von Aussenstehenden bezeichnet, wie Hess-Haberlandt feststellt. In Kärnten selbst hat er je nach seiner Zubereitung und Verwendung verschiedene Namen, wie Wazan- oder Türkenreinling (Weizen- oder Maismehlreinling), 'Schirbling', 'Schartl', 'Weichnreinling' (zum Weihen in der Kirche), 'Gotenreinling' (Patenreinling), 'Wandererreinling' (zum Termin des Dienstbotenwechsels); der Rosentaler 'Preitel' hat manchesmal Riesenausmasse und gehört zu den Osterspeisen, die in der Kirche geweiht werden. Der Rosentaler 'Hochzeitsreinling' muss in einer Rein gebacken werden, die in der Mitte einen breiten, geraden Zapfen hat; seine Fülle muss aus Früchten bestehen, die Rinde knusprig sein. Auch in Teilen Niederösterreichs und im Burgenland wird der Reinling als Hochzeitskuchen verwendet.
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