Lexikon:
Meerrettich
Mit Meer hat er rein gar nichts zu tun. Denn sein Name stammt vom altdeutschen Wort "Mähre"; seine scharfen Wurzeln wurden nämlich vor ihrer Entdeckung für die Küche als Pferdefutter verwertet.
   
Seine pikante Schärfe, die jedem Koch unfreiwillig zu Tränen rührt, resultiert aus einem ätherischen Öl, das sich beim Kontakt mit der Luft schnell verflüchtigt. Frisch gerieben schmeckt Meerrettich daher ungleich intensiver als solcher, der in Gläsern konserviert (und zumeist geschwefelt) wurde. Beim Reiben der geschälten Wurzel auf der feinsten Seite der Reibe ist sie leicht schräg anzusetzen, nicht nur, weil dadurch die Hebelwirkung größer, sondern vor allem, weil so deren Holzigkeit stark vermindert wird. Geriebener Meerrettich ist sofort weiter zu verwenden oder wird, mit etwas Zitronensaft beträufelt, abgedeckt zur Seite gestellt.